
International FES Centre®
2018 eröffneten wir das International FES Centre® für stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten im Bereich der neurologischen und muskuloskelettalen Rehabilitation.
Behandlung
Die Funktionelle Elektrostimulation (FES) wurde 1992 am SPZ als Behandlungsmethode eingeführt. Seitdem ist sie fester Bestandteil in der Rehabilitation von stationären als auch ambulanten Patientinnen und Patienten. Es werden alle Anforderungen, der funktionellen Elektrostimulation in der Rehabilitation von Menschen mit Querschnittlähmung und in der Neurorehabilitation, die in den Leitlinien der internationalen Gesellschaft für Funktionelle Elektrostimulation (IFESS) (
) aufgeführt sind, umgesetzt.Sie umfasst die Integration aller aktuellen Technologien im Bereich der Elektrostimulation. Dies bedeutet die Anwendung der Funktionellen Elektrostimulation (FES), der Neuromuskulären Elektrostimulation (NMES), der direkten Muskelstimulation und der transkutanen Rückenmarkstimulation lumbal und zervikal (tSCS).
Die kombinierte Anwendung klassischer physio- und ergotherapeutischer Techniken, mit oder ohne Robotik, sowie gleichzeitiger Elektrostimulation erfolgt unter Berücksichtigung der Standards der Internationalen Gesellschaft für Funktionelle Elektrostimulation (IFESS).
Es werden folgende Behandlungsfelder der Elektrostimulation angeboten:

Was bedeutet „funktionelle Elektrostimulation“?
Die FES ist eine Behandlungsmethode, welche mit elektrischen Impulsen anstelle von Nervenreizen auf Muskeln einwirkt. Die Kontraktion eines oder mehrerer Muskeln ist die Folge. Die Elektrostimulation kann unterstützend wirken, um ein neues funktionelles Gleichgewicht zu erreichen, d. h. Funktionen zu unterstützen oder zu ersetzen.
Bei der Anwendung der Elektrostimulation wird mittels Elektroden, die auf die Haut gelegt werden, ein künstliches elektrisches Feld erzeugt. Unter dem Einfluss dieses elektrischen Feldes kommt es zur Erregung von Nerven- und/oder Muskelgewebe. Die Folge davon ist, dass sich der Muskel zusammenzieht. Diese sogenannte Muskelkontraktion, die mittels Elektrostimulation erfolgt, gleicht einer physiologischen, d.h. normalen Muskelkontraktion.
Es gibt 2 Arten der Schädigung des zentralen Nervensystems: die Schädigung des oberen Motoneurons und die Schädigung des unteren Motoneurons.

Quelle: Ines Bersch, Upper and Lower Motoneuron Lesions in Tetraplegia-Diagnostic and therapeutic Implications of Electrical Stimulation, ISBN 978-91-7833-408-7
Bei Personen mit einer Schädigung des oberen Motoneurons werden mit Elektrostimulation unterhalb der Läsion die Nerven, bei Patientinnen und Patienten mit einer Schädigung des unteren Motoneurons direkt die betroffenen Muskeln, stimuliert.

Quelle: Ines Bersch. Upper and Lower Motoneuron Lesions in Tetraplegia-Diagnostic and therapeutic Implications of Electrical Stimulation, ISBN 978-91-7833-408-7
Elektrostimulation gelähmter Muskeln
*akut/subakut ≤ 6 Monate, *chronisch ≥ 6 Monate nach Verletzung/Erkrankung
# akut/subakut ≤ 2 Jahre, # chronisch ≥ 2 Jahre nach Verletzung/Erkrankung
Forschung
Forschungsprojekte, die die Evidenz der Methodik weiterhin verbessern und belegen, werden durchgeführt. Es handelt sich um klinisch relevante Studien, die Funktionen und Strukturen von Menschen mit Querschnittlähmungen und neurologischen Erkrankungen unter dem Einfluss der Elektrostimulation untersuchen. Das Ziel der Studien ist es die Relevanz einer Behandlungsmethode zu belegen und langfristig in den Behandlungsstandard zu integrieren. Dies dient zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Querschnittlähmung und neurologischen Erkrankungen, die eine Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit und der Teilhabe am sozialen Leben mit sich bringen.
Laufende Studien Funktionelle Elektrostimulation im SPZ
Lehre
Es besteht ein Angebot aus Fort- und Weiterbildung. Einmal jährlich findet eine zertifizierte 2-tägige Weiterbildung statt. Die Weiterbildung beinhaltet Themen aus dem klinischen und therapeutischen Alltag, in denen die Elektrostimulation zur Anwendung kommt. Der international ausgeschriebene Kurs findet im November jeweils am dritten Freitag und Samstag des Monats statt. Neben dem Erlernen theoretischer Grundlagen und praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten besteht die Möglichkeit eines internationalen und interprofessionellen Austauschs.
Zusätzlich werden Webinare durchgeführt. Sie finden am frühen Abend statt und dienen als Learningsnacks zu verschiedenen Themen in der Anwendung der FES, der NMES, der direkten Muskelstimulation und der tSCS.
Anfragen von externen Praxen und Kliniken zu themenspezifischen Fortbildungen werden gerne entgegengenommen und nach Thema und Vorstellungen individuell erstellt. Diese Fortbildungen können online, vor Ort oder in hybrider Form durchgeführt werden.
Stationärer Betrieb
Die stationäre Betreuung der Patientinnen und Patienten, welche FES bekommen, wird durch die/den behandelnde/n Therapeutin/Therapeuten gewährleistet, durch Fachspezialistinnen, Fachspezialisten, Therapieexpertinnen und Therapieexperten im Bereich der FES betreut.
Eine weiterführende Behandlung im International FES Centre® und die lebenslange Nachsorge sind gewährleistet.
Ambulanter Betrieb
Betreuung aller ambulanten Zuweisungen für Menschen mit einer Querschnittlähmung und/oder Einschränkungen der Körperfunktionen durch Rückenmarkschädigungen wie reduzierte Muskelkraft, verminderte Sensibilität, Probleme mit der Blasen- oder Darmkontrolle und anderen neurologischen Symptomen.
Ambulante Zuweisungen können in Form von Evaluationen, die die Möglichkeiten der Funktionellen und Neuromuskulären Elektrostimulation, der direkten Muskelstimulation und der transkutanen Rückenmarkstimulation beurteilen, erfolgen.
Es ist möglich, ambulante physio- und ergotherapeutische Behandlungen aus allen Fachbereichen zu erhalten, die mit den verschiedenen Methoden und Technologien aller Arten der Elektrostimulation kombiniert werden. Dies beinhaltet u.a. verschiedene Fusshebersysteme und Stimulationssysteme für den Arm respektive die Hand, die mit Array Elektroden arbeiten.
Die Betreuung aller nachstationären Patientinnen und Patienten mit funktioneller Elektrostimulation auf Rezept- und/oder Privatbasis und im Abonnementsystem wird angeboten.
Seit 2022 besteht die Möglichkeit, eine ambulante Rehabilitation durchzuführen, bei der sämtliche physio- und ergotherapeutischen Behandlungen in Kombination mit der entsprechenden Elektrostimulation erfolgen. Dieses Angebot besteht für in- und ausländische Patientinnen und Patienten und kann vorheriger Kostengutsprache oder durch Eigenfinanzierung durchgeführt werden
Des weiteren besteht für Patientinnen und Patienten aus dem Ausland im International FES Centre® die Möglichkeit einer individuellen Abklärung hinsichtlich oben genannter Behandlungsfelder. Diese 3 stündige Abklärung umfasst Diagnostik, Behandlung und die Testung verschiedener Systeme der Elektrostimulation.
Angebot / Behandlungsfelder
Die FES stellt eine vielfältige Behandlungsmethode dar, die bestenfalls mit einer ergo- und/oder physiotherapeutischen Behandlung kombiniert wird. Die Auswahl der Stimulationsprogramme mit deren Parametern sollte jedoch immer individuell erfolgen. In aller Regel können keine Standardprogramme erfolgsversprechend eingesetzt werden.
Struktur
Links
Literatur
Unsere Fachpersonen

Dr. Ines Bersch-Porada

Dr. med. Michael Baumberger

Dr. med. Urs Sonntag

Ursula Gföller

Susanne Opel

Charlene Eggenschwiler

Marie Alberty

Kathrin Schafer

Snjezana Susanne Tarac

Dr. med. Ulf Bersch
Kontakt

Sekretariat FES-Zentrum
Öffnungszeiten Sekretariat
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag:
08.00 - 12.00 Uhr
13.30 - 16.00 Uhr
Mittwoch:
Geschlossen
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